Eine Einführung in digitale Zentralbankwährungen
CBDCs, kurz für Central Bank Digital Currencies, sind digitale Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben werden. Sie stellen eine digitale Form des traditionellen Fiatgeldes dar und sollen als offizielles Zahlungsmittel eines Landes dienen. CBDCs werden derzeit von zahlreichen Ländern entwickelt und getestet, darunter China (mit dem digitalen Yuan), die Europäische Union (digitaler Euro) und die USA.Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind CBDCs zentralisiert, vollständig von staatlichen Institutionen kontrolliert und eng mit dem bestehenden Fiatgeldsystem verwandt. Doch trotz ihrer potenziellen Vorteile bergen sie erhebliche Risiken, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Privatsphäre und die Unabhängigkeit der Bevölkerung.
Wie funktionieren CBDCs?
CBDCs sollen als digitale Ergänzung oder Ersatz zum Bargeld dienen, mit dem Ziel, Zahlungen effizienter und sicherer zu machen. Sie basieren auf einer zentralisierten digitalen Infrastruktur, die von der jeweiligen Zentralbank verwaltet wird.
Merkmale von CBDCs
- Zentralisierung: Im Gegensatz zu dezentralen Kryptowährungen werden CBDCs vollständig von der Zentralbank eines Landes ausgegeben und kontrolliert.
- Digitale Infrastruktur: Transaktionen erfolgen über ein digitales Netzwerk, das von der Zentralbank überwacht wird. Nutzer können CBDCs über digitale Wallets verwenden, die von der Zentralbank oder lizenzierten Finanzinstituten bereitgestellt werden.
- Verwandtschaft zum Fiatgeld: CBDCs sind eine digitale Erweiterung des Fiatgeldsystems. Sie haben denselben Wert wie physisches Bargeld und können 1:1 in traditionelle Währungen umgetauscht werden.
- Programmierung: CBDCs könnten programmierbar sein, was bedeutet, dass ihre Verwendung eingeschränkt oder an Bedingungen geknüpft werden kann (z. B. zeitlich begrenzte Ausgaben oder spezielle Verwendungszwecke).
Unterschiede zwischen CBDCs und Kryptowährungen
Viele Menschen verwechseln CBDCs mit Kryptowährungen, da beide digital sind. Doch es gibt wesentliche Unterschiede:

Während Kryptowährungen auf Dezentralisierung und Anonymität setzen, sind CBDCs von Natur aus zentralisiert und unterliegen der vollständigen Kontrolle durch staatliche Institutionen. Dies macht CBDCs zu einer digitalen Erweiterung des bestehenden Fiatgeldsystems.
Verwandtschaft zum Fiatgeldsystem
CBDCs sind eng mit dem Fiatgeldsystem verwandt, da sie dieselben Prinzipien und Strukturen teilen. Genau wie Fiatgeld haben CBDCs keinen intrinsischen Wert. Ihr Wert basiert auf dem Vertrauen in die ausgebende Zentralbank und die staatliche Autorität.
Gemeinsamkeiten mit Fiatgeld
- Zentrale Kontrolle: Beide Systeme werden von Zentralbanken und staatlichen Institutionen reguliert.
- Unbegrenzte Geldschöpfung: Zentralbanken können beliebig viele CBDCs ausgeben, ähnlich wie bei Fiatgeld.
- Vertrauensbasiertes System: CBDCs sind, wie Fiatgeld, nicht durch physische Vermögenswerte wie Gold gedeckt, sondern basieren auf dem Vertrauen der Bevölkerung in die Stabilität der Währung.
Ein Schritt zum bargeldlosen System
Während Fiatgeld in physischer Form (z. B. Münzen und Scheine) existiert, sind CBDCs rein digital. Sie könnten langfristig das Bargeld vollständig ersetzen. Dies hätte weitreichende Konsequenzen für die finanzielle Unabhängigkeit der Bevölkerung.
Risiken für die Unabhängigkeit der Bevölkerung
Obwohl CBDCs viele potenzielle Vorteile haben könnten, wie schnellere Transaktionen und weniger Kosten für die Geldverwaltung, bergen sie erhebliche Risiken, die die finanzielle Freiheit und Privatsphäre der Menschen beeinträchtigen könnten.
1. Überwachung und Verlust der Privatsphäre
CBDCs ermöglichen es Regierungen und Zentralbanken, jede Transaktion in Echtzeit zu überwachen. Dies könnte zu einer beispiellosen Kontrolle über das Finanzverhalten der Bevölkerung führen:
- Transaktionsüberwachung: Jede Zahlung könnte aufgezeichnet und analysiert werden, was die finanzielle Privatsphäre erheblich einschränkt.
- Einschränkung der Nutzung: Regierungen könnten den Zugang zu bestimmten Dienstleistungen oder Produkten blockieren, z. B. wenn ein Bürger gegen politische Vorgaben verstößt.
2. Kontrolle und Steuerung der Bevölkerung
CBDCs könnten als Werkzeug zur Steuerung der Bevölkerung genutzt werden:
- Programmierung von Geld: Regierungen könnten CBDCs so programmieren, dass sie nur für bestimmte Zwecke verwendet werden dürfen. Beispielsweise könnte das Geld für den Kauf von Alkohol oder anderen unerwünschten Produkten gesperrt werden.
- Einschränkung von Protesten: Regierungen könnten Zahlungen an regierungskritische Organisationen blockieren oder Konten von Aktivisten einfrieren.
- Sozialkreditsysteme: Ein besonders problematisches Szenario wäre die Einführung eines Systems, das ähnlich wie das Sozialkreditsystem in China funktioniert. Bürger könnten für „gutes Verhalten“ belohnt und für „schlechtes Verhalten“ bestraft werden, indem ihr Zugang zu CBDCs eingeschränkt wird.
3. Abhängigkeit vom Staat
In einer Welt, in der es nur noch CBDCs gibt, wären die Menschen vollständig von der zentralen Infrastruktur der Regierung und der Zentralbank abhängig. Ein technischer Ausfall, ein Cyberangriff oder politische Entscheidungen könnten dazu führen, dass Menschen keinen Zugang mehr zu ihrem Geld haben.
4. Abschaffung von Bargeld
Die Einführung von CBDCs könnte dazu führen, dass Bargeld schrittweise abgeschafft wird. Dies würde die finanzielle Anonymität vollständig eliminieren und die Menschen zwingen, jede Transaktion digital abzuwickeln – unter vollständiger Aufsicht der Zentralbank.
Fazit: Risiken und Konsequenzen von CBDCs
CBDCs sind ein Schritt in Richtung der Digitalisierung des Geldes und könnten die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, revolutionieren. Sie bieten Vorteile wie Geschwindigkeit, Effizienz und Sicherheit, bergen jedoch erhebliche Risiken für die Unabhängigkeit und Freiheit der Bevölkerung.Die enge Verwandtschaft von CBDCs mit dem Fiatgeldsystem zeigt, dass sie keine echte Alternative zu bestehenden Währungssystemen darstellen, sondern lediglich deren digitale Weiterentwicklung. Im Gegensatz zu dezentralen Kryptowährungen stehen CBDCs unter der vollständigen Kontrolle von Regierungen, was zu einer beispiellosen Überwachung und Steuerung der Bevölkerung führen könnte.Die möglichen Risiken sind gravierend:
- Verlust der finanziellen Privatsphäre,
- Überwachung jeder Transaktion,
- Programmierbares Geld, das zur Einschränkung von Freiheiten genutzt werden kann,
- Abhängigkeit von staatlicher Infrastruktur und politischer Willkür.
Die Einführung von CBDCs sollte daher mit äußerster Vorsicht erfolgen, um Missbrauch zu verhindern und die finanzielle Unabhängigkeit der Menschen zu schützen. Denn in einer Welt, in der es nur noch digitales Geld gibt, könnten die Menschen leichter kontrolliert und gesteuert werden, was weitreichende Konsequenzen für Freiheit und Demokratie hätte.