So funktioniert es, das sind seine Vorteile und Nachteile

Das Fiatgeldsystem ist das Fundament der modernen Weltwirtschaft. Es ermöglicht Regierungen und Zentralbanken, die Geldmenge flexibel zu steuern, um wirtschaftliche Stabilität und Wachstum zu fördern. Doch es gibt auch kritische Stimmen, die das System als unfair und instabil betrachten. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf, wie das Fiatgeldsystem funktioniert, welche Vorteile es bietet und welche Nachteile damit verbunden sind.


Was ist das Fiatgeldsystem und wie funktioniert es?

Fiatgeld ist eine Währung, die keinen inneren Wert besitzt und nicht durch physische Güter wie Gold oder Silber gedeckt ist. Der Wert von Fiatgeld basiert ausschließlich auf dem Vertrauen in die ausgebende Institution, in der Regel die Zentralbank eines Landes. Beispiele für Fiatgeld sind der Euro, der US-Dollar oder der japanische Yen.

Wie wird Fiatgeld geschaffen?

Fiatgeld entsteht durch die Geldschöpfung der Zentralbanken und Geschäftsbanken:

  • Zentralbanken: Sie steuern die Geldmenge, indem sie beispielsweise Staatsanleihen kaufen oder verkaufen. Dadurch wird neues Geld in Umlauf gebracht oder entzogen.
  • Geschäftsbanken: Diese schaffen Geld durch Kreditvergabe. Wenn eine Bank einen Kredit vergibt, wird neues Geld „aus dem Nichts“ geschaffen, das in die Wirtschaft fließt.

Das Fiatgeldsystem ermöglicht es Regierungen und Zentralbanken, die Geldpolitik flexibel zu gestalten, um wirtschaftliche Herausforderungen wie Rezessionen oder Inflation zu bewältigen.


Die Vorteile des Fiatgeldsystems

Das Fiatgeldsystem hat sich in der modernen Weltwirtschaft etabliert, weil es zahlreiche Vorteile bietet:

1. Flexibilität in der Geldpolitik

Zentralbanken können die Geldmenge und die Zinssätze anpassen, um wirtschaftliche Stabilität zu fördern. In Krisenzeiten können sie beispielsweise durch die Erhöhung der Geldmenge die Wirtschaft ankurbeln.

2. Förderung von Wirtschaftswachstum

Durch die Möglichkeit, Geld zu schaffen, können Regierungen und Zentralbanken Investitionen und Konsum fördern. Dies ist besonders wichtig, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und die Wirtschaft in schwierigen Zeiten zu stabilisieren.

3. Unabhängigkeit von physischen Ressourcen

Im Gegensatz zu goldgedecktem Geld ist Fiatgeld nicht an die Verfügbarkeit von Rohstoffen gebunden. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität und Skalierbarkeit des Geldsystems.

4. Vereinfachung des Handels

Fiatgeld ist leicht zu transportieren, zu speichern und zu verwenden. Es erleichtert den internationalen Handel und die Integration globaler Märkte.


Die Nachteile des Fiatgeldsystems

Trotz seiner Vorteile wird das Fiatgeldsystem oft kritisiert. Hier sind die wichtigsten Nachteile:

1. Inflation und Kaufkraftverlust

Fiatgeld ist anfällig für Inflation, da Zentralbanken die Geldmenge unbegrenzt erhöhen können. Dies führt langfristig zu einem Verlust der Kaufkraft, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen oder ohne inflationsgeschützte Vermögenswerte.

2. Cantillon-Effekt: Ungleiche Verteilung von Geld

Der Cantillon-Effekt beschreibt, wie neu geschaffenes Geld ungleich verteilt wird. Es gelangt zuerst zu Banken, großen Unternehmen und Investoren, die es zu günstigen Konditionen nutzen können. Die breite Bevölkerung spürt die Auswirkungen erst später in Form von steigenden Preisen.

3. Schuldenbasierte Geldschöpfung

Im Fiatgeldsystem wird Geld durch Kreditvergabe geschaffen, was zu einer Verschuldung der Gesellschaft führt. Die Zinsen, die auf diese Kredite gezahlt werden, fließen an Banken und Investoren, was die Vermögensungleichheit verstärkt.

4. Instabilität und Boom-Bust-Zyklen

Das Fiatgeldsystem neigt dazu, wirtschaftliche Boom-Bust-Zyklen zu erzeugen. In Boom-Phasen wird oft zu viel Geld in die Wirtschaft gepumpt, was Spekulationsblasen erzeugt. Wenn diese Blasen platzen, leiden vor allem die breite Bevölkerung und kleine Unternehmen.

5. Konzentration von Vermögen

Das Fiatgeldsystem begünstigt diejenigen, die Zugang zu Kapital und Finanzmärkten haben. Vermögende können ihr Geld in inflationsgeschützte Vermögenswerte investieren, während die breite Bevölkerung oft nur über Bargeld oder Bankguthaben verfügt, die an Wert verlieren.


Ist das Fiatgeldsystem fair?

Viele Kritiker argumentieren, dass das Fiatgeldsystem strukturell unfair ist. Es bevorzugt diejenigen, die Zugang zu Kapital und Finanzmärkten haben, und führt zu einer systematischen Umverteilung von Vermögen von der breiten Bevölkerung hin zu einer kleinen Elite. Die Mechanismen wie Inflation, der Cantillon-Effekt und die schuldenbasierte Geldschöpfung tragen dazu bei, die Ungleichheit zu verstärken.


Zusammenfassung

Das Fiatgeldsystem ist ein zentraler Bestandteil der modernen Wirtschaft und bietet viele Vorteile, wie Flexibilität und die Förderung von Wachstum. Gleichzeitig hat es jedoch erhebliche Nachteile, darunter Inflation, Vermögensungleichheit und wirtschaftliche Instabilität. Während es für Regierungen und Zentralbanken ein mächtiges Werkzeug ist, bleibt die Frage, ob es langfristig nachhaltig und fair ist.

Die Diskussion über Alternativen wie goldgedecktes Geld oder Kryptowährungen zeigt, dass das Fiatgeldsystem nicht unumstritten ist. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich unser Geldsystem in Zukunft weiterentwickeln wird.

Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass es im Fiatgeldsystem regelmäßig zum großen Crash kommt, der die Überschuldung der Staaten löscht und die Bevölkerung enteignet. Dann beginnt der Zyklus von neuem.

In einem weiteren Blog Beitrag werden wir uns die Akteure anschauen. Dies erklärt die Zusammenhänge, warum passiert, was passiert.

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