Die Risiken von Kryptowährungen – Was man wissen sollte

Kryptowährungen werden oft als revolutionäre Alternative zum Fiatgeldsystem und als eine Möglichkeit gepriesen, die Kontrolle über Geldsysteme zu dezentralisieren. Doch trotz ihrer Vorteile und des technologischen Fortschritts sind Kryptowährungen nicht ohne Risiken. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die größten Herausforderungen und Gefahren, die mit ihrer Nutzung verbunden sind.


1. Keine physische Deckung durch Edelmetalle

Im Gegensatz zu traditionellen Währungen, die früher durch Gold oder Silber gedeckt waren, oder zu Edelmetallen selbst haben die meisten Kryptowährungen keinen intrinsischen Wert. Ihr Wert basiert rein auf Angebot und Nachfrage sowie dem Vertrauen der Nutzer.

  • Fehlende Absicherung: Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum sind nicht durch physische Vermögenswerte gedeckt. Dies macht sie anfällig für Wertverluste, wenn das Vertrauen in die Technologie oder die Nachfrage sinkt.
  • Ausnahmen mit Edelmetall-Deckung: Es gibt allerdings einige Kryptowährungen, die durch physisches Gold gedeckt sind, wie PAX Gold (PAXG) oder Tether Gold (XAUT). Dennoch hängt ihr Erfolg davon ab, ob die hinterlegten Edelmetalle tatsächlich existieren und sicher verwahrt werden.

2. Abhängigkeit vom Internet

Kryptowährungen sind vollständig digital und existieren ausschließlich in virtueller Form. Ihr Funktionieren hängt daher fast vollständig vom Internet und der zugehörigen Infrastruktur ab.

  • Anfälligkeit für Störungen: Ohne Internetzugang können Kryptowährungen nicht genutzt oder gehandelt werden. Großflächige Stromausfälle oder Cyberangriffe könnten das gesamte System lahmlegen.
  • Staatliche Kontrolle: In autoritären Regimen besteht die Gefahr, dass Regierungen den Internetzugang blockieren oder Kryptowährungen gezielt bekämpfen, um ihre eigenen Fiatwährungen zu schützen.

3. Volatilität und Spekulation

Ein großes Problem vieler Kryptowährungen ist ihre extreme Preisschwankung. Diese Volatilität macht sie sowohl als Zahlungsmittel als auch als Wertspeicher unsicher.

  • Hohe Preisschwankungen: Der Wert von Kryptowährungen wie Bitcoin kann innerhalb weniger Stunden stark steigen oder fallen. Das macht sie für Anleger riskant und für den täglichen Einsatz schwierig.
  • Spekulation statt Stabilität: Viele Menschen kaufen Kryptowährungen nicht, um sie als Zahlungsmittel zu nutzen, sondern in der Hoffnung, dass ihr Wert steigt. Das fördert Spekulationsblasen und erhöht das Risiko eines plötzlichen Marktcrashs.

4. Sicherheitsrisiken

Auch wenn die Blockchain-Technologie selbst als sicher gilt, gibt es zahlreiche bekannte Sicherheitsprobleme im Umfeld von Kryptowährungen.

  • Hackerangriffe: Börsen und Wallets, auf denen Kryptowährungen gehandelt oder gespeichert werden, sind oft das Ziel von Cyberangriffen. Hacker haben in der Vergangenheit bereits Milliarden von Dollar gestohlen.
  • Verlust von Zugangsdaten: Wenn ein Nutzer seinen privaten Schlüssel verliert, der den Zugang zu seiner digitalen Wallet ermöglicht, sind die gespeicherten Kryptowährungen unwiederbringlich verloren. Es gibt keine zentrale Stelle, die den Zugang wiederherstellen kann.

5. Staatliche Kontrolle und Regulierung

Obwohl Kryptowährungen auf Dezentralisierung setzen, sind sie nicht vor staatlichen Eingriffen und Regulierungen sicher.

  • Regulierungsrisiken: Regierungen könnten den Handel mit Kryptowährungen verbieten, sie stark regulieren oder sogar deren Mining (Erzeugung) einschränken. Beispiele hierfür sind Länder wie China, das den Handel und das Mining von Kryptowährungen weitgehend untersagt hat.
  • Konkurrenz durch Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs): Viele Regierungen entwickeln eigene digitale Währungen, wie den digitalen Euro oder den digitalen Yuan. Diese könnten Kryptowährungen verdrängen, da sie von staatlicher Seite gefördert und reguliert werden.

6. Vergleich mit Fiatgeld und Edelmetallen

Um die Risiken besser einzuordnen, lohnt sich ein Vergleich von Kryptowährungen mit Fiatgeld (z. B. Euro, Dollar) und Edelmetallen wie Gold.

Wie die Tabelle zeigt, haben Kryptowährungen im Vergleich zu Fiatgeld und Edelmetallen sowohl Vorteile (Dezentralisierung, Inflationsschutz) als auch Schwächen (Abhängigkeit vom Internet, Volatilität).


7. Fazit: Wie sicher sind Kryptowährungen?

Kryptowährungen bieten einige revolutionäre Vorteile, wie Dezentralisierung, Transparenz und Inflationsschutz. Dennoch sind sie mit erheblichen Risiken verbunden:

  • Technologische Abhängigkeit: Ohne Internet und digitale Infrastruktur sind sie unbrauchbar.
  • Volatilität: Die starken Preisschwankungen machen sie unsicher für den täglichen Gebrauch und als Wertspeicher.
  • Regulierung: Staatliche Eingriffe könnten ihre Akzeptanz und Verbreitung einschränken.

 

Während Kryptowährungen eine spannende Ergänzung zu bestehenden Geldsystemen darstellen, sind sie keine perfekte Lösung. Ihre langfristige Sicherheit hängt von der Weiterentwicklung ihrer Technologie, der Akzeptanz durch die Gesellschaft und der Regulierung durch Staaten ab. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein und Kryptowährungen mit Vorsicht behandeln – insbesondere in einem so dynamischen und unsicheren Umfeld.

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